Festival-Bühnenbeleuchtung: So schaffen Sie unvergessliche Visuals für Ihr Event

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cool stage lights for music festival

Auf Festivals zu spielen ist aufregend, aber für Bands auf ihrer ersten Tour auch ziemlich verwirrend. Das Licht-Setup funktioniert völlig anders als in normalen Venues und Clubs.

Ihr könnt nicht einfach mit eurem Equipment auftauchen und es irgendwo aufhängen, wo ihr wollt. Festivals haben strenge Regeln, enge Zeitpläne und gemeinsam genutztes Equipment, das für alle Acts bereitsteht.

Wir erklären euch Schritt für Schritt alles, was ihr wissen müsst. Am Ende wisst ihr, wie ihr ein festivaltaugliches Lichtpaket vorbereitet.

So funktioniert ein Festival-Lichtsetup

Musik-Live-Performance mit roter Bühnenbeleuchtung

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=ie7Ps5q-F7k

Schauen wir uns zuerst an, wie ein typisches Festival aufgebaut ist. Die meisten Festivals nutzen ein einziges Licht-Rig, das den ganzen Tag über für alle Bands hängen bleibt.

Dieses Rig besteht in der Regel aus zwei Haupttraversen. Eine hängt upstage (hinten) und eine downstage (vorne). Manchmal gibt es noch eine dritte Traverse in der Mitte.

Auf diesen Traversen findet ihr eine Mischung aus verschiedenen Scheinwerfern. Typischerweise ist etwa die Hälfte Spotlights und die andere Hälfte Washlights. Außerdem seht ihr Blinder und Strobes für dramatische Momente.

Jetzt kommt der wichtige Punkt: Dieses Rig wird zwischen den Bands nicht umgebaut. Stattdessen programmiert jede Band ihre Show in die vorhandenen Scheinwerfer hinein.

Warum Festivals mit festen Rigs arbeiten

Der Grund dafür ist simpel: Die Umbauzeiten zwischen den Bands sind extrem kurz, oft nur 15–30 Minuten.

Es bleibt also keine Zeit, neue Lampen aufzuhängen oder bestehende umzubauen. Alles muss an seinem Platz bleiben, damit der Zeitplan eingehalten werden kann.

Außerdem haben mobile Festivalbühnen Gewichtsbeschränkungen. Ingenieure berechnen genau, wie viel die Konstruktion tragen kann – zusätzliche Last ist meist nicht erlaubt.

Deshalb können die meisten Bands ihr eigenes Licht nicht aufhängen. Diese Regel gilt für fast alle außer den Headlinern – und selbst bei denen ist es eher die Ausnahme.

Die Standard-Festival-Infrastruktur

Die Scheinwerfer werden bereits Tage vor Veranstaltungsbeginn an Traversen oder Türmen montiert. Stromleitungen, Datenkabel und DMX-Controller sind getestet, bevor der erste Act einlädt.

Festival-Lichtcrews arbeiten mit mehreren zentralen Systemen:

  • Vorgeprogrammierte Cues für schnelle Übergänge
  • Gemeinsame DMX-Netzwerke, die alle Scheinwerfer verbinden
  • Zentrale FOH- oder Side-Stage-Lichtpulte (Front of House oder Seitenbühne)
  • Videowände, meist im 16:9-Format, upstage

Wenn ihr diese Infrastruktur versteht, könnt ihr besser planen, was ihr mitbringt. Noch wichtiger: Ihr erkennt, was vor Ort bereits zur Verfügung steht.

Was ihr mitbringen dürft: Ground Packages erklärt

Was könnt ihr also tatsächlich zu einem Festival mitbringen? Die Antwort lautet: alles, was auf dem Boden bleibt.

Das nennt man euer „Ground Package“. Im Grunde ist das Licht-Equipment, das auf der Bühne steht, anstatt an Traversen zu hängen.

Denkt es euch so: Wenn ihr es auf die Bühne rollen und schnell einstecken könnt, könnt ihr es wahrscheinlich nutzen. Wenn es dagegen aufgehängt oder geriggt werden muss, könnt ihr es vergessen.

Euer Ground Package ist eure Chance, eurer Show Persönlichkeit zu geben. Ihr könnt zum Beispiel Moving Heads, LED-PARs oder Effektlichter mitbringen.

Cases für Ground Packages

Euer erstes Ground Package zusammenstellen

Fangt klein und simpel an. Als Einsteiger solltet ihr euch auf Scheinwerfer konzentrieren, die leicht zu transportieren und schnell aufzubauen sind.

Zum Beispiel eignet sich das GalaxyJet LED 300W 3IN1 Lighting hervorragend für Touren. Es ist ein Beam-Licht, das viel Wirkung erzeugt, ohne ein kompliziertes Setup zu erfordern.

Denkt als Nächstes an Mobilität. Alles sollte in Rollcases oder auf Carts passen, die sich leicht bewegen lassen.

Außerdem müssen alle eure Kabel gut organisiert sein. Bündelt Strom- und DMX-Kabel, beschriftet sie klar und macht sie roadtauglich.

Grundprinzipien für Ground Packages

Haltet euren Lichtaufbau einfach. Komplexe Setups dauern beim Changeover zu lange und bieten mehr Fehlerquellen.

Verwendet kompatible DMX-Adressen, die nicht mit dem Festival-Rig kollidieren. Plant eure Adressbereiche, bevor ihr anreist.

Verkabelt alles vorab, sodass es fertig auf die Bühne gerollt und nur noch eingesteckt werden muss. Euer komplettes Lichtsetup sollte in unter 5 Minuten angeschlossen sein.

Am wichtigsten: Stellt sicher, dass alles den Tour-Alltag aushält. Roadcases, verstärkte Stecker und hochwertige Kabel sind unverzichtbar.

Step-by-Step: Vorbereitung auf euer erstes Festival

Feste Lichtinstallation und Rigs für Liveshows

Gehen wir nun durch, wie ihr euch konkret vorbereitet. Wenn ihr diese Schritte befolgt, läuft euer erstes Festival deutlich entspannter.

Schritt 1: Schickt euren Technical Rider frühzeitig

Als Erstes solltet ihr euren Technical Rider mindestens einen Monat vor dem Festival schicken. In diesem Dokument stehen all eure Anforderungen an das Licht.

Seid in eurem Rider realistisch mit euren Wünschen. Denkt daran: Ihr seid wahrscheinlich nicht der Headliner, also haltet eure Anforderungen moderat.

Gebt Details zu eurem Ground Package an: Anzahl der Scheinwerfer, Strombedarf, benötigte DMX-Kanäle und die benötigte Bühnenfläche. Je genauer ihr seid, desto besser.

Erwähnt auch besondere Anforderungen. Wenn eure Show zum Beispiel MIDI-Trigger oder Timecode-Sync nutzt, schreibt das klar hinein.

Schritt 2: Kontaktiert den Lichtdienstleister

Nachdem ihr euren Rider verschickt habt, nehmt direkt Kontakt mit dem Lichtdienstleister des Festivals auf. Tut das etwa 2–3 Wochen vor der Veranstaltung.

Fragt nach dem Haus-Rig. Konkret: Welche Scheinwerfer werden verwendet und wie viele DMX-Kanäle stehen zur Verfügung?

Fordert nach Möglichkeit die Patchliste des Festivals an. Daraus geht hervor, welche Scheinwerfer auf welchen DMX-Adressen liegen.

Fragt AUßERDEM nach dem Konsolentyp und dem Dateiformat. Manche Festivals können eure Showfile vorab einspielen – das spart enorm viel Zeit.

Schritt 3: Programmiert ein generisches Festival-Rig

Erstellt als Nächstes eine Übungsversion eurer Show. Nutzt eure Lichtsoftware, um ein einfaches Festival-Rig mit gängigen Scheinwerfern nachzubauen.

Bindet typische Festival-Elemente ein: Upstage- und Downstage-Washes, Moving-Head-Spots und Seitenlicht. So habt ihr eine realistische Programmierumgebung.

Auf diese Weise könnt ihr das Clonen eurer Show vorab üben. Dadurch seid ihr vor Ort deutlich schneller, wenn die Zeit knapp ist.

Lauft eure komplette Setlist mit diesem generischen Rig durch. Notiert euch, welche Cues beim Clonen voraussichtlich am meisten Anpassung brauchen.

Schritt 4: Clever packen und alles beschriften

Packt euer Ground Package zum Schluss sorgfältig. Nutzt viel Isolierband oder Gaffa, um jedes Kabel und jeden Stecker zu beschriften.

Organisiert außerdem alles so, dass ihr es schnell findet. Festival-Changeovers sind chaotisch – gute Ordnung spart wertvolle Zeit.

Erstellt eine Load-in-Checkliste. Dieses einfache Dokument verhindert, dass ihr in der Hektik wichtige Teile vergesst.

Packt Ersatzkabel, Adapter und ein Basis-Werkzeugset ein. Damit löst ihr viele typische Probleme, die beim Aufbau auftreten.

Festival-Lichtpulte verstehen

Shehds 192DMX-Controller

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=UVnYPNR3C-o

Kommen wir nun zu dem Lichtpult, das ihr benutzen werdet. Die meisten Festivals stellen ein GrandMA2 als Hauskonsole.

Wenn ihr noch nie mit einer GrandMA2 gearbeitet habt, keine Panik. Ihr solltet euch aber vor eurem ersten Festival mit den Grundlagen vertraut machen.

Schaut euch Tutorial-Videos an, lest das Handbuch und übt, wenn möglich, mit einem Simulator. Je vertrauter ihr mit der Konsole seid, desto entspannter läuft der Changeover.

Das eigene Pult mitbringen

Alternativ bringen manche Bands ihr eigenes Lichtpult mit. In diesem Fall müsst ihr sicherstellen, dass das Festival euren Controller per ArtNet oder sACN in das vorhandene System einbinden kann.

Stimmt das im Vorfeld ab. Einige Festivals verlangen eine rechtzeitige Anmeldung für das Zusammenführen von Konsolen, und nicht jedes System unterstützt das.

Dennoch bevorzugen die meisten Festivals, dass ihr das Hauspult nutzt. Das ist für alle einfacher und spart Zeit beim Umbau.

Wenn ihr euer eigenes Pult mitbringt, stellt sicher, dass es vorprogrammiert und einsatzbereit ist. Vor Ort habt ihr keine Zeit, Looks komplett neu zu bauen.

Equipment-Empfehlungen für Einsteiger

Schauen wir uns nun konkret an, welches Equipment sich für Festival-Touren besonders gut eignet.

1. Moving Heads

DJ-Pult mit Bühnenbeleuchtung im Hintergrund

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=_NjQ8Ar08rg

Moving Heads bieten das beste Verhältnis aus Wirkung und Kosten. Sie erzeugen dynamische Effekte und funktionieren für viele verschiedene Songs.

Startet mit 2–4 Moving Heads in eurem Ground Package. Das sorgt für ausreichend Impact, ohne euer Budget zu sprengen.

Wählt Scheinwerfer mit gutem Farbmischsystem und Goborädern. Vielseitigkeit ist wichtig, wenn ihr mit begrenztem Material arbeitet.

2. LED-PAR-Scheinwerfer

LED-PAR-Scheinwerfer übernehmen Flächen- und Farbbeleuchtung und sind nahezu unverwüstlich. Sie sind leicht, stromsparend und preiswert.

Nutzt sie für Bühnenwashes und einfache Farbflächen. Für sich genommen sind sie unspektakulär, aber unverzichtbar für vollständige Looks.

Moderne LED-PARs bieten RGBW- oder RGBWA+UV-Farbmischung. Die zusätzlichen Farben erweitern eure Palette deutlich.

Packt 4–6 LED-PARs in ein einfaches Ground Package. Sie füllen Lücken im Haus-Rig und geben eurem Look mehr Tiefe.

3. Strobes

Strobes sorgen für starke Akzente bei Drops und Höhepunkten. Ein oder zwei Strobes in eurem Ground Package bringen ordentlich Punch, ohne viel Platz zu brauchen. Positioniert sie strategisch für maximale Wirkung.

Moderne Pixel-Strobes können Chase-Effekte und Muster darstellen. Sie sind vielseitiger als klassische Einkammer-Strobes.

4. Roadcases

Vergesst den Schutz eures Equipments nicht. Kauft hochwertige Roadcases, die tägliches Laden und Reisen aushalten.

Billige Cases fallen schnell auseinander. Gute Cases sind in der Anschaffung teurer, sparen aber langfristig Geld, weil sie euer Equipment schützen.

Achtet auf Cases mit Rollen, verstärkten Ecken und Schaumstoffpolsterung. Diese Features erleichtern den Load-in und schützen euer Material besser.

Beschriftet eure Cases deutlich auf allen Seiten. So können Venue-Personal und Festivalcrews euer Equipment richtig handhaben.

Trends im Festival-Lichtdesign

Modernes Festival-Lichtdesign entwickelt sich in Richtung nachhaltiger, energieeffizienter Lösungen. LED-Scheinwerfer dominieren inzwischen, weil sie weniger Strom verbrauchen und eine längere Lebensdauer haben.

Aktuelle Setups werden vor allem durch folgende Trends geprägt:

  • Drahtlose DMX-Systeme, die die Aufbauzeit verkürzen
  • Wetterfeste Scheinwerfer für den Outdoor-Einsatz
  • Integrierte Videolichtsysteme, die mit Visuals synchron laufen
  • Pixel-Mapping für detaillierte, kreative Effekte

Die LED 18x18W RGBWA+UV Wall Wash Beleuchtung bietet große Flächenabdeckung und weiche Übergänge. Sie ist ideal für Hintergrund-Farbwashes auf Festivals.

Umweltaspekte treiben viele dieser Entwicklungen voran. Festivals wollen Stromverbrauch und CO₂-Fußabdruck reduzieren.

Zusätzlich vereinfacht Funktechnologie den Aufbau und reduziert Kabelsalat. Das beschleunigt Changeovers und erhöht die Sicherheit.

Fazit

Festival-Bühnenlicht wirkt anfangs einschüchternd. Mit der richtigen Vorbereitung wird es jedoch gut beherrschbar – und macht sogar Spaß.

Merkt euch die wichtigsten Prinzipien: Haltet es einfach, bleibt flexibel und kommuniziert klar. Diese Grundlagen helfen euch auf jedem Festival weiter.

Wenn ihr die Basics einmal draufhabt, werden alle Setups reibungsloser und kreativer. Kontaktiert uns, um zuverlässige Bühnenbeleuchtung und professionelle Unterstützung für euer nächstes Festival oder Event zu bekommen.

FAQ zur Festival-Bühnenbeleuchtung

1. Wie bereite ich eine Lichtshow am besten für Festivals vor?

Nutzt eine vorgefertigte Showfile und clont sie auf das Festival-Rig. So bleibt eure Programmierung konsistent.

2. Kann ich meine eigenen Scheinwerfer zu einem Festival mitbringen?

Ja, ihr könnt eigene Scheinwerfer mitbringen – aber nur Floor-Units oder kleine Truss-Ergänzungen. Stimmt das immer vorher mit dem Production Manager ab.

3. Wie schaffen Lichtcrews schnelle Bandwechsel?

Sie nutzen standardisierte Strom- und DMX-Layouts, die schnelle Wechsel zwischen den Bands ermöglichen.

4. Welche Software verwenden Lichtdesigner?

Gängige Optionen für professionelle Programmierung sind MA Lighting, Avolites und Chamsys.

5. Wie vermeide ich Lichtkonflikte mit anderen Acts?

Haltet die Kommunikation offen. Teilt eure Showfile und euren Zeitplan im Vorfeld mit der Festivalcrew.

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